Wie Entstand die Ohrakupunktur?
Die Ohrakupunktur auch unter dem Namen Auriculo-Therapie bekannt, wurde vor fast 60 Jahren durch den französischen Arzt Paul Nogier entwickelt. Nogier erarbeitete eine genaue Reflexkartografie des Ohres, wobei er das Ohr mit einem auf dem Kopf stehenden Embryo verglich.
Sogar in der Traditionellen Chinesischen Medizin wurden seine Erkenntnisse anerkannt. Nach Nogiers Theorie befinden sich im Ohr Reflexzonen, die durch einen Stich oder durch eine andere Art der Manipulation (Druck, Massage, u.a.) therapeutische Effekte auf anderen Körperregionen erzielen können.
Nogier fand auch heraus, dass in der Ohrakupunktur nur die Punkte druckempfindlich waren, die einen krankhaft veränderten Teil des Körpers entsprachen bzw. zugeordnet werden konnten. Diese Punkte hatten eine andere Temperatur und auch einen elektrischen Hautwiderstand.
Zur Wirksamkeit der Ohrakupunktur gibt es u.a. die Theorie, dass es eine Beziehung der Ohrmuschel zum Gehirn und der dort befindlichen Formatio reticularis gibt (die entscheidende Schaltstelle zwischen Körper und Gehirn).
Der Reizweg geht über das periphere, sensible und vegetative Nervensystem und das Rückenmark zum Gehirn. Von der Formatio reticularis läuft der Heilreiz direkt zum anvisierten Organ. Durch den sehr kurzen Reflexweg besteht kaum eine Störanfälligkleit und daher auch die große Wirksamkeit der Ohrakupunktur.
Wo kommt die Ohrakupunktur zum Einsatz?
Einsatzmöglichkeiten der Ohrakupunktur sind sehr vielfältig. Bedeutend ist die Ohrakupunktur vor allem wegen ihrer positiven Wirkung auf die Psyche somit wirksam bei psychosomatischen Beschwerden wie Stimmumgstiefs, Erschöpfung, Schlafstörungen, Angstzustände, Konzentrationsschwäche oder auch Schwindel und Stottern durchaus hilfreich. Weitere Beschwerdebilder wie Allergien, Asthma, Augenkrankheiten, Magen-Darm-Beschwerden, rheumatische Erkrankungen u.a. können mit der Ohrakupunktur positiv beeinflusst werden. Eine wichtige Rolle nimmt die Methode bei Suchterkrankungen ein. Es gibt sogar spezielle „Antinikotin-Punkte“, die gezielt behandelt werden können, um das Rauchen aufzugeben.
Wie verläuft eine Akupunktur Sitzung?
Ich kombiniere die Ohrakupunktur gerne mit der Körperakupunktur oder der Pulsationsmassage mit dem Pneumatron.
Bei der Therapie sitzt oder liegt der Patient in einer entspannten Atmosphäre 15-25 Minuten. Abhängig von der vorherigen ausführlichen Anamnese werden mehrere Nadeln angesetzt. Die Nadeln sind sterile Einmalnadeln aus Stahl, Silber oder Gold.
Bei akuten Beschwerden empfehle ich 2-3 Sitzungen pro Woche, insgesamt 10 bis 12 Sitzungen.
Bei chronischen Beschwerden 1x wöchentlich, insgesamt 10 bis 12 Sitzungen.
Nach der Akupunktursitzung in meiner Praxis klebe ich auch gerne die Kugeldruckpflaster auf die Akupunkturpunkte die sie dann Zuhause mit leichtem draufdrücken immer wieder aktivieren können.
Weitere Informationen:
Die Akupunktur ist von der Schulmedizin anerkannt und auch in der WHO (Weltgesundheitsorganisation) aufgelistet.
Meine bisherigen Erfahrungen zeigten mir, das gerade bei akuten Geschehen wie Kopfschmerzen oder Allergien wie z.B. Heuschnupfen eine sehr schnelle und sichtbare Linderung eintritt, gleichzeitig auch wie oben schon beschrieben der positive Effekt auf die Psyche ebenso schnell bemerkbar wird.